Die Zeit begreifen – DIY Wochenkalender
Unsere Tochter mit viereinhalb Jahren interessiert sich seit einiger Zeit sehr für das Thema „Zeit“. Sie kennt die Jahreszeiten, verknüpft diese mit Feiertagen und dem Wetter und beginnt zeitliche Zusammenhänge zu begreifen.
Der Rhythmus einer Woche
Seit sie im Kindergarten ist, erlebt sie den Rhythmus einer Woche sehr bewusst. Arbeitswoche und Wochenende unterscheiden sich jetzt deutlich.
Im Kindergarten steht jeder Tag unter einem besonderen Motto, auch das macht die Wochentage interessant. Unsere Tochter entdeckt immer mehr Regelmäßigkeit und bekommt langsam einen guten Überblick über die Wochentage.
DIY Wochenkalender
Um diesen Rhythmus und die Regelmäßigkeit zu veranschaulichen, haben wir uns auf die Suche nach einem passenden Kalender gemacht und schließlich ist dieser selbstgemachte Wochenkalender, angelehnt an Waldorf, entstanden.

Wir haben den Kalender bewusst sehr minimalistisch gestaltet, damit sich die Kinder gut zurechtfinden. Mit Hilfe der Männchen kann man das Thema sehr kindgerecht aufarbeiten.
Rhythmus durch Rituale
Das System des Kalenders ist ganz simpel: jede Figur steht für einen Wochentag. Im hinteren Halbkreis hat jeder Wochentag seinen Platz, beginnend bei Montag. Vorne auf dem Podest steht der jeweilige Tag.
Das Umstellen der Kalenderfiguren wurde bei uns zu einem schönen Ritual, welches wir noch vor dem Frühstück umsetzen. Dieses Ritual nutzen wir als Sprachanlass – welcher Tag ist heute? Welcher war gestern? Was kommt morgen? Wie oft müssen wir noch schlafen bis zum Wochenende usw.
Die Wochentage als Sprachanlass
Die liebe Patricia von Sprachgold stellt uns genau zu diesem Thema ein Skriptum mit wertvollen Sprachimpulsen zum Thema „Wochentage“ zur Verfügung. Den Download findest du in ihrem Blogbeitrag „Mama, wann ist übermorgen“. Patricia ist Sprachtherapeutin und Legasthenietrainerin und bietet auf Sprachgold ihr Wissen in Form von Online Coaching, Online Kursen, Ebooks und Beiträgen zum Thema „Sprachförderung“ an. Schaut gerne bei ihr vorbei!
Wir nutzen den Kalender auch, um die Woche gemeinsam vorzuplanen und den Kindern Strukturen zu geben. Wenn am Freitag beispielsweise die Oma kommt, können sie jederzeit abzählen, wie oft sie noch schlafen müssen, bis es so weit ist.
Der Kalender ist wahnsinnig leicht nachzubasteln und eignet sich perfekt für einen gemütlichen Familien – Bastelnachmittag.
Anleitung
Ihr benötigt
- Eine Holzscheibe mit etwa 20 cm Durchmesser, ca. 2-3 cm dick
- Eine kleine Scheibe mit etwa 2-4 cm Durchmesser
- 7 Holzkegeln*
- Filz in 7 Farben*
- Tonkarton zum Beschriften, eventuell Stanzer*
- Heißklebepistole, Schere, Stift
- Einen Lochbohrer (Durchmesser etwas größer als der Durchmesser der Kegel)
- Eventuell meine Vorlage

So geht`s
Als erstes haben wir die 7 Hüte und Gürtel aus Filz ausgeschnitten. Verwendet ihr ähnliche Holzfiguren wie wir, könnt ihr gern meine Vorlage nutzen.
Danach habe ich die Hütchen zusammengenäht. Dafür verwendete ich einen einfachen Langettenstich. Ihr könnt die Hüte aber genauso gut zusammenkleben.

Anschließend haben wir kleine Kreise aus Tonkarton ausgestanzt und darauf die Abkürzungen der Wochentage aufgeschrieben. Man kann die Kürzel auch direkt auf den Filz malen oder Buchstaben aus Filz oder Tonpapier ausschneiden.

Nun werden alle Teile mit der Heißklebepistole zusammengeklebt und die Wochentags-Männchen sind schon fertig!

Am Ende haben wir die große Holzscheibe präpariert. Ich habe vorne ein Podest aufgeklebt, auf welchem immer das aktuelle Wochentagsmännchen steht. Hinten bohrten wir sieben Löcher. So haben die Figuren alle ihren fixen Platz. Alternativ zu den Bohrlöchern könnt ihr für jedes Männchen einen gleichfarbigen Filzkreis aufkleben.
Und schon ist der wunderschöne selbstgebastelte Wochenkalender fertig!

Ich finde es so schön, mitzuerleben, wie unsere Kinder die Welt von Tag zu Tag mehr begreifen und entdecken. Sie in ihrer Entwicklung zu begleiten, ist eine wunderschöne Aufgabe für uns Eltern!
Ich hoffe, wir konnten euch mit unserem Basteltipp und den Sprachimpulsen inspirieren!
Alles Liebe, Sandra